Veranstaltung: | Beschlossene Anträge |
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Antragsteller*in: | Stadtbezirk Chorweiler |
Status: | Angenommen |
Beschlossen am: | 27.01.2019 |
Eingereicht: | 27.01.2019, 00:00 |
Themenbereich: | Verkehr |
Radfahren der Zukunft – Leihradsystem ausbauen
Beschlussgremium
- Beschlussgremium:
- Unterbezirksdelegiertenkonferenz der Jusos Köln
- Beschlussdatum:
- 27. Januar 2019
- Weitergeleitet an:
- Unterbezirksparteitag der KölnSPD
Antragstext
Die Verwendung klimafreundlicher Fortbewegungsmittel ist häufig nur in
Kombinationen verschiedener Fortbewegungsmittel möglich. Die Kombination von
ÖPNV und Fahrrad ist dabei erstrebenswert und muss von der Stadt stärk gefördert
werden. Deshalb ist der Ausbau des Leihradsystems unumgänglich für die
zukünftige Mobilität in Köln. Leihräder, die über Abonnements für den ÖPNV
genutzt werden können, sind dabei optimal für die Nutzung klimafreundlicher
Fortbewegungsmittel. Das Leihradsystem der KVB stößt dabei derzeit an seine
Grenzen. Viele Menschen benutzen täglich die Fahrräder, weshalb die Kapazitäten
dringend ausgebaut werden müssen. Regelmäßig finden Menschen, gerade zu den
Hauptverkehrszeiten, keine Leihräder der KVB, da es nicht genügend Fahrräder
gibt.
Wir begrüßen ausdrücklich die kleine Erhöhung der Fahrradanzahl und die
Ausweitung des Leihradsystems mit Stationen auf das gesamte Stadtgebiet ab 2020.
Diese Maßnahmen werden aber nicht ausreichen, um das gesamte Kölner Stadtgebiet
mit einem guten Leihradsystem zu versorgen.
Deshalb fordern wir:
- Die Erhöhung der Fahrradanzahl auf 5000 Fahrräder im Stadtgebiet, um
gerade auch die vielen neuen Stationen in den äußeren Stadtbezirken zu
versorgen
- Kund*innen mit KVB-Abonnements sollen in Zukunft eine Stunde kostenfrei
mit den Leihrädern fahren können. Dies soll auch für Schüler*innen gelten,
die ein entsprechendes KVB-Schüler*innenticket besitzen.
- Leihradzonen an zentralen Bahnhöfen, Sehenswürdigkeiten und anderen stark
frequentierten Plätzen in Köln.
Begründung
Leihräder haben sich längst im Stadtbild etabliert und sind ein wichtiger Faktor für die Mobilität vieler Menschen in Köln. Regelmäßig berichten die Kölner Zeitungen über das Interesse neuer Unternehmen, die in Köln einen attraktiven Markt erkennen und investieren möchten. Zum einen wollen sich immer mehr Menschen mit klimafreundlichen Fortbewegungsmitteln bewegen und zeitgleich ist Köln eine rasant wachsende Stadt. Daher kämpfen zahlreiche Unternehmen um die Aufmerksamkeit der Bürger*innen, weshalb man Leihräder in den meisten Straßen in der Innenstadt erkennen kann.
In den meisten Straßen der Innenstadt ist dies der Fall und zeitgleich sucht man vergeblich in ganzen Stadtbezirken nach einem Leihrad. Die gewinnorientierten Unternehmen erkennen in den äußeren Stadtbezirken keinen Markt, jedoch gibt es viele Menschen, die schon lange dieses Bedürfnis haben. Die gewinnorientierten Unternehmen möchten dennoch nicht expandieren, weil sie dort eine geringere Gewinnmarge erreichen. Somit ist die KVB als Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge gefordert, alle Menschen in Köln am Leihradsystem der KVB zu beteiligen. Lange Zeit wurden die Randgebiete Kölns vom Leihradmarkt ausgeschlossen und frühstens 2020 ist die sukzessive Erweiterung des Leihradsystems der KVB auf die äußersten Ecken von Köln abgeschlossen. Wir begrüßen diesen Beschluss, auch wenn die Erweiterung schon längst abgeschlossen sein müsste. Dieser Beschluss wird aber nicht alle Probleme des Kölner Leihradmarktes lösen, weil die Nachfrage nach Leihrädern immer weiter steigt. Somit gibt es drei wichtige Punkte, die wir mit diesem Antrag erreichen wollen:
- Die Fahrradanzahl wird zusammen mit der sukzessiven Erweiterung des Ausleihgebiets der KVB-Leihräder erhöht. Zukünftig sollen 3000 Leihräder den Menschen zur Verfügung stehen. Wir glauben, dass die Zahl allerdings nicht ausreichen wird. Viele Menschen wählen im Kerngebiet des Leihradsystems lieber andere Anbieter, da die Räder der KVB sehr häufig vergriffen sind. Gerade die Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet, wird die Nachfrage und die Wahrnehmung der Leihräder verändern, worauf die KVB antworten finden muss. Somit fordern wir eine Erhöhung der Anzahl auf 5000 Fahrrädern in Köln.
- Ein weiterer Faktor, durch welches das Leihradsystem der KVB sich von den anderen Unternehmen hervorhebt, ist die kostenlose erste halbe Stunde für Abonnent*innen der KVB. Somit können kurze und mittellange Strecken kostenlos mit dem Leihrad bewältigt werden, wodurch eine optimale Abstimmung für Nutzer*innen der öffentlichen Verkehrsmittel entsteht. Doch gerade die Ausweitung des Leihradsystems auf das ganze Stadtgebiet, wird viele Menschen betreffen, die eher längere Strecken zu bewältigen haben. Jemand der in einem äußeren Stadtbezirk wohnt und in die Innenstadt fahren möchte, soll dadurch nicht benachteiligt werden. Viele Menschen fahren längere Strecken, die aber auch durch die KVB zu klimafreundlichen Fortbewegungsmitteln bewegt werden sollen. Wir wollen keine Differenzierung zwischen den zentralen und äußeren Veedeln und fordern daher die kostenlose Ausweitung auf eine Stunde.
- Leihräder im Stadtbild können Fluch und Segen zugleich sein. Durch die verschiedenen Unternehmen tummeln sich gerade an zentralen Plätzen zahlreiche Leihräder, die viele Menschen stören. Das Problem ist allerdings nicht die Anzahl der Leihräder, sondern die fehlenden Regelungen der Stadt. Leihradzonen an zentralen Bahnhöfen, Sehenswürdigkeiten und anderen stark frequentierten Plätzen in Köln können zu einer Entspannung dieser Lage führen. Außerdem führen diese Regelung zur Verbesserung der Mobilität mit den Leihrädern, da einige zentrale Knotenpunkte in Köln aufgrund von Sperrzonen noch nicht mit Leihrädern zugänglich sind, welche durch die Zonen erschlossen werden sollen.
Diese Forderungen sollen den Weg zu einem etablierten und zukunftsfähigen Leihradsystem in Köln ebnen und somit auch zu einer Verbesserung der klimafreundlichen Mobilität führen.