Seit 1995 ist die Lotta in der Südstadt eine Institution. Von einem Kollektiv geführt, verbindet sie seit Jahren Kneipe, Kultur und Politik in einzigartiger Weise. Ob als altlinker Punk bei diversen Punkrockabenden, besserwisserischer Theorie-Nerd beim Kneipenquiz oder einfach als Freund:in eines gepflegten Kölschs: In der Lotta fühlen sich Linke wohl. In dieser Rolle strahlt die Lotta weit über die Innenstadt hinaus.
Nun soll das Haus am Kartäuserwall 12, in dem die Lotta beheimatet ist, verkauft werden. Die Betreiber:innen befürchten, dass der Verkauf zu einem ähnlichen Schicksal führen könnte, wie es das Nachbarhaus ereilte: Dieses wurde vor einigen Jahren nach dem Verkauf Stück für Stück entmietet und abgerissen. Aktuell entstehen dort hochpreisige Wohnungen. Das Lotta-Kollektiv warnt, dass dies nicht nur die Lotta in ihrer Existenz, sondern auch die Mietenden in den Wohnungen über der Lotta bedrohen würde.
Deshalb hat das Lotta-Kollektiv die Initiative “Auftrag Südstadt” gegründet, die derzeit an der Gründung eines Vereins arbeitet. Ziel ist es, das Haus, in dem die Lotta ist, zu kaufen und in eine soziale Nutzung zu überführen. Die Lotta: “Das genaue Modell für eine soziale Übernahme des Hauses befindet sich noch im Entstehungsprozess. Wie genau es aussehen soll, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.”
Die Gentrifizierung von Stadtteilen, die horrende Inflation der Mietpreise und die stetige Verdrängung von Kunst- und Kulturräumen sowie linken Treffpunkten ist uns Jusos schon seit langem ein Dorn im Auge. Auch die Südstadt ist von dieser Entwicklung seit Jahren unübersehbar betroffen. Wir erklären uns deshalb uneingeschränkt solidarisch mit dem Lotta-Kollektiv und ihren Plänen, diesen wichtigen Kulturraum zu schützen und beizubehalten.