Veranstaltung: | Unterbezirksdelegiertenkonferenz 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 9.1. Beratung der restlichen Anträge |
Antragsteller*in: | Jusos Kalk |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 12.01.2024, 18:28 |
A14: Inflation meets Drogenhilfe in Kalk
Weiterleitung
- Weiterleitung an:
- UB-Parteitag der SPD Köln
Antragstext
Die Jusos Köln fordern eine angemessene Anpassung des Budgets des
geplanten Drogenkonsumraumes in Köln Kalk. Die Anpassung soll
mindestens der inflationsbedingten Preisentwicklung, sowie der
gestiegenen Personal- und Sachkosten seit 2017 Rechnung tragen.
Begründung
Die Finanzierung des geplantem Drogenkonsumraum (DKR) in Köln Kalk, welcher für die Anwohnenden, für die Drogenkonsumierenden und die Beteiligten in der Drogenhilfe eine enorme Hilfestellung wäre, ist absehbar fehlkalkuliert. Das Budget für den laufenden Betrieb des DKR wurde 2017 mit 300.000€ geplant (für Miete, Nebenkosten, Personalkosten, Material für Reinigung, Konsumutensilien, Anschaffung PC usw.), Für den Umbau der Räumlichkeiten sind 350.000€ veranschlagt worden. Das war für 2017 schon sehr niedrig angesetzt und nach heutigem Stand erst recht. Mit dem Budget ist geplant, dass der DRK Sechs Stunden am Tag geöffnet sein soll (1). Anschaffung von medizinischen Gerätschaften wie Defibrillatoren, Krankenliege, Sauerstoffgeräte, Desinfektionsgeräte etc. müssen in der
Finanzplanung berücksichtig werden.
Vision ev., ein in Kalk ansässiger Verein für Drogenselbsthilfe, bewirbtnsich um die Betreibung des DKRS. Vision bezweifelt, dass die aktuell geplanten Kosten für eine sechsstündige tägliche Betreibung des DKRs ausreichen werden. Daher sprechen sie sich für eine jährliches Budget von 800-900 Tausend Euro aus und postulieren, dass der DRK länger Öffnungszeiten haben soll.
Zum Vergleich: Der DKR am Neumarkt hat mit dem Ratsbeschluss vom 9.2.2023 neue Öffnungszeiten bekommen. Dort öffnet der DKR montags bis samstags von 08:00 Uhr bis 23:00 Uhr in der Wunschvorstellung. Die realen Öffnungszeiten weichen aufgrund Personalmangels ab. Dafür werden in der Haushaltsplanung 2024 1,14 Millionen Euro für Personalkosten und Siebzigtausend Euro für Sachaufwendungen bereit erstellt (2).
Die Nutzenden des DKRs wurden erhoben. Die tägliche Anzahl der Nutzenden hat sich von Ende Mai bis Anfang Oktober knapp verdreifacht. Der Rat konstatiert mit der steigenden Anzahl der Nutzenden des DRK am Neumark selbst, dass die Ausweitung der Öffnungszeiten notwendig war und dass es allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Dann bitte auch für die besonders betroffenen Bezirke.
Ein Drogenkonsumraum hilft nicht nur den Bürgerinnen und Bürger, die durch den stark angestiegenen öffentlichen Drogenkonsum beeinträchtig werden, sondern auch den Drogenkonsumierenden, die in einer geschützten Umgebung unter sterilen Umständen Drogen nehmen können. Dies verhindert Drogentote. Zeitgleich ist ein DRK die
Möglichkeit mit den Drogenkonsumierenden in Kontakt zu treten und ihnen Hilfsangebote zu stellen. Dies ist unter anderem dann gut, wenn der DKR – wie geplant – von einem lokalen Verein betrieben wird, der
in der Szene vernetzt ist.
(1) https://www.ksta.de/koeln/kalk/kalk-veedel/kalk-politiker-kritisieren-stadt-wegen-
geplantem-konsumraum-514915
(2) Ratsbeschluss der Stadt Köln zum Drogenhilfeangebot am Neumark 9.2.2023
3439/2022.