Veranstaltung: | Unterbezirksdelegiertenkonferenz 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 9.1. Beratung der restlichen Anträge |
Antragsteller*in: | SB Lindenthal |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 12.01.2024, 11:56 |
A8: Nie wieder ist jetzt und auch in Zukunft!
Weiterleitung
Antragstext
Der 7. Oktober war ein einschneidender Tag. Rund 1200 Menschen wurden ermordet,
davon 40 geköpfte Babies. Das größte Massaker an Jüdinnen und Juden seit der
Zeit des Nationalsozialismus. Frauen, Männer und Kinder wurden abgeschlachtet
und bis heute sind über 130 Geiseln in Gewahrsam der Terrororganisation Hamas.
Was passiert in Deutschland? Der Antisemitismus macht sich deutlich bemerkbarer.
Jüdinnen und Juden verspüren immer mehr Angst. Synagogen, die angegriffen
werden, Menschen, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ausgegrenzt und mit
Gewalt bedroht werden. Menschen können nicht mehr offen auf der Straße hebräisch
sprechen, ohne die Sorge zu haben, angegriffen zu werden. Davidsterne, die an
den Häusern von jüdischen Einwohnern bemalt werden, um diese zu markieren und
die Bewohnerinnen und Bewohner einzuschüchtern. Merkt ihr was? Richtig. All das
ist schon einmal passiert, nämlich im faschistischen Deutschland der 30er und
40er Jahre!
Auch in Bildungsstätten spitzt sich die Lage zu. So wird auf deutschen
Schulhöfen das Existenzrecht Israels abgesprochen oder auch die Phrase „from the
river to the sea“ gebrüllt. Dabei werden enorme Defizite bemerkbar. Sei es bei
den Lehrkräften, bei denen das regelrechte Fachwissen in Sachen
Differenzierbarkeit im Bezug auf den Antisemitismus schlichtweg nicht vorhanden
ist oder auch bei den Schülerinnen und Schülern, denen das Verständnis bezüglich
des Nahostkonfliktes fehlt und einige antisemitische Parolen um sich brüllen,
ohne zu verstehen oder zu reflektieren, dass es sich ganz klar um Antisemitismus
handelt! Des Weiteren sind Schülerinnen und Schüler über das Judentum sowie das
heutige jüdische Leben falsch oder sehr mangelhaft informiert. Man hört häufig
Aussagen wie „Juden? Die gibt’s noch? “ bis hin zur Ahnungslosigkeit darüber,
dass es nur einen einzigen jüdischen Staat auf der Welt gibt. Zudem verbinden
viele Schülerinnen und Schüler, Jüdinnen und Juden nur mit Verfolgung und ihrer
Ermordung in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Schande, liebe Genossinnen
und Genossen!
Was fordern Wir?
Wir fordern verpflichtende Workshops zum Thema „Antisemitismus und Israel“ für
Lernende und Lehrende an weiterführenden Schulen. Antisemitismus muss bekämpft
werden und über all seine Ausprägungen und Ursprünge informiert werden. Sei es
rechter, linker, islamistischer oder Antisemitismus der „Mitte“. Es muss eine
grundlegende Aufklärung über das Judentum geben, wobei die Sekundarstufe I dazu
verpflichtet werden soll, eine Synagoge zu besuchen, um Schülerinnen und Schüler
das Judentum näherzubringen. Selbstverständlich wissen wir alle, wie kompliziert
der Nahostkonflikt ist. Aber es muss erwartbar sein, dass der Nahostkonflikt
ebenso wie die Geschichte des Staates Israel im Lehrplan der Fächer
Sozialwissenschaften wie auch Geschichte stehen muss!
Nie wieder ist jetzt!