Veranstaltung: | Beschlossene Anträge |
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Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Stadtbezirk Chorweiler |
Beschlossen am: | 27.01.2019 |
Eingereicht: | 27.01.2019, 00:00 |
Lebensmittelverschwendung bekämpfen – MHD regulieren
Beschlussgremium
- Beschlussgremium:
- Unterbezirksdelegiertenkonferenz der Jusos Köln
- Beschlussdatum:
- 27. Januar 2019
- Weitergeleitet an:
- Unterbezirksparteitag der KölnSPD
Beschlusstext
Bis Anfang der 80er-Jahre gab es viel Unmut bei den Verbaucher*innen, weil man
neue nicht von alten Lebensmitteln im Regal unterscheiden konnte. Durch die 1981
erlassene Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung wurde das
Mindesthaltbarkeitsdatum eingeführt, welches dieses große Problem endlich lösen
konnte.
Fast 40 Jahre nach der Einführung der Mindesthaltbarkeitsdaten ist eine Reform
dringend notwendig. Die erste Assoziation von vielen Menschen mit einem
Mindesthaltbarkeitsdatum ist nämlich der Mülleimer. Die Aufklärung der
Verbraucher*innen wurde jahrelang verschlafen, weshalb heute viele noch
gutverträgliche Lebensmittel viel zu früh im Mülleimer landen. Die
Mindesthaltbarkeitsdaten werden nämlich von den Lebensmittelhersteller*innen
festgelegt, die in eigener Verantwortung die einzelnen Fristen festlegen müssen.
Aus Angst vor Klagen und Unverträglichkeiten, setzen die meisten
Hersteller*innen einen großen Sicherheitspuffer, damit sie nicht in
Erklärungsnot gelangen. Dadurch werden allerdings massenweise gute Lebensmittel
weggeworfen.
Deshalb sollte dringend eine Reform des MHD-Systems durchgeführt werden, die
folgende Punkte berücksichtigen muss:
- Abschaffung von MHD bei länger haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Salz
oder Reis (ab 90 Tage)
- Einheitliche Richtlinien vom Ernährungsministerium, wodurch das MHD-System
verbessert und der Spielraum für die Industrie verkleinert werden soll
- Eine Aufklärungskampagne des Ministeriums, um die Wertschätzung über die
Herstellung von Lebensmitteln zu verbessern
- Verbraucher*innenbildung über die Lagerung und die Haltbarkeit von
Lebensmitteln, die direkt und verpflichtend auf der Verpackung ist
Begründung
Die Angaben auf den Lebensmittelverpackungen bewegen einen häufig dazu, Lebensmittel im noch genießbaren Stadium wegzuwerfen. Lebensmittel sind allerdings regelmäßig erheblich länger genießbar, als eigentlich auf den Lebensmittelverpackungen angegeben wird. Fehlende Aufklärung und Sensibilisierung für die Materie führt zu den großen Mengen an Lebensmitteln, die jährlich in Deutschland weggeworfen werden.
Daher setzt der Antrag genau an diesen beiden Punkten an. Zum einen soll das System der Mindesthaltbarkeitsdaten reformiert werden, damit weniger genießbare Lebensmittel weggeworfen werden. Außerdem ist die Verbraucher*innenbildung und Aufklärung über die Wertschätzung von Lebensmitteln wichtig, damit zukünftig ein anderes Bewusstsein über Lebensmittel in der Gesellschaft entsteht und auch dadurch weniger Lebensmittel weggeworfen werden.