Veranstaltung: | Unterbezirksdelegiertenkonferenz 2021 |
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Tagesordnungspunkt: | Angenommene Anträge |
Antragsteller*in: | Stadtbezirk Lindenthal |
Status: | Angenommen |
Abstimmungsergebnis: | Ja: 58, Enthaltungen: 2 |
Eingereicht: | 07.03.2021, 16:18 |
16 - A12: Mehr bezahlbare Räume für Künstler*innen, Musiker*innen und Kulturschaffende
Weiterleitung
- Weiterleitung an:
- SPD-Fraktion im Stadtrat
Antragstext
Die Ratsfraktion der KölnSPD wird aufgefordert, sich zukünftig vermehrt für ein
breiteres Angebot an bezahlbaren Räumlichkeiten für Künstler*innen und
Musiker*innen einzusetzen, um die Förderung lokaler Kulturschaffender auszubauen
und Köln als kulturellen Standort zu erhalten. So können zum Beispiel mit
Subventionen, in Verbindung mit der Nutzung für die kulturelle Szene, Anreize
geschaffen werden, oder bei zukünftigen Vergaben von Grundstücken und Gebäuden
sowie der Quartiersentwicklung darauf geachtet werden, nicht nur nach
ökonomischen, sondern auch nach konzeptionellen Kriterien zu entscheiden. Hier
wäre eine „Kulturquote“ ein wichtiger Parameter bei der (Neu-)Bebauung. Auch ist
das Erwerben bestehender Immobilien (Hallen), oder der Umbau eigener Gebäude
(z.B. Forts/Bunker) eine Möglichkeit und kann genutzt werden, um der großen
Nachfrage gerecht zu werden. Mehr als 1.500 Bands brauchen in Köln ein
professionelles Probeumfeld.
Begründung
„Kultur lebt in Köln“ heißt es oft und Köln kann sich zu Recht auch als Kulturstadt bezeichnen. Vor allem die Vielfalt der unterschiedlichen Kulturszenen bietet ein breites Angebot und „erreicht in der Spitze ein international konkurrenzfähiges Niveau.“ Die Kultur ist der Puls einer lebendigen Gesellschaft und trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Von Klein- und Solomusiker*innen, über bildende Künstler*innen bis zu großen Arrangements, die international bekannt sind, hat Köln einiges zu bieten. Auch die Vielfalt an Möglichkeiten sich auf Bühnen zu präsentieren, ist in Köln gegeben.
Ein großes Problem für viele Künstler*innen ist allerdings die Suche nach einer geeigneten und bezahlbaren Räumlichkeit. In den seltensten Fällen ist dafür Platz in den eigenen vier Wänden. Allerdings sind Monatsmieten von über 400 Euro für Proberäume keine Seltenheit. Ein Preis, den sich vor allem Solokünstler*innen nicht leisten können. In einer Studie des SocioCologne e.V. am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie der Universität Köln heißt es: „Von den 400 berücksichtigten Proberäumen von professionellen Anbietern im Raum Köln, waren nahezu 100% ausgelastet“. Sobald ein „Slot“ in einem dieser Räume frei wird, rückt direkt der oder die nächste Künstler*in nach.
Laut der Studie wären mindestens noch weitere 100 Proberäume nötig, um den Bedarf annähernd zu decken. Hinzu kommt, dass einige Anbieter die zur Verfügung gestellten Räume nicht adäquat ausbauen, so dass Feuchtigkeit und Schimmel keine Seltenheit sind. Hier muss die Stadt Köln handeln, um nicht den kulturellen Anschluss zu verlieren. So braucht es einen unbürokratischeren Weg für das Bauen von neuen Räumlichkeiten und Umbauen bestehender Gebäude sowie finanzielle Anreize in Verbindung mit der Nutzung für die kulturelle Szene in Köln.