Veranstaltung: | Unterbezirksdelegiertenkonferenz 2021 |
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Tagesordnungspunkt: | Angenommene Anträge |
Antragsteller*in: | Stadtbezirk Innenstadt |
Status: | Angenommen |
Abstimmungsergebnis: | Ja: 69, Nein: 0, Enthaltungen: 1 |
Eingereicht: | 07.03.2021, 12:44 |
3 - A16: Rassismus ist keine Meinung! Lehrer*innen und Schüler*innen im Umgang mit Rassismus stärken!
Weiterleitung
- Weiterleitung an:
- Landeskonferenz der NRWJusos
Antragstext
Nicht erst seit den Anschlägen von Hanau und Halle ist struktureller Rassismus
in Deutschland deutlich, denn der tagtägliche Rassismus ist ständig auf der
Straße und nun leider auch in allen Parlamenten durch die AfD vertreten. Noch im
Jahr 2021 wird in der Sendung „Die letzte Instanz“ im WDR Rassismus verharmlost
und interkulturellen Vereinen die Kompetenz abgesprochen, ohne die eigene zu
reflektieren. Doch Reflektion ist keine angeborene Fähigkeit, sie wird erlernt.
In der öffentlichen Debatte wird stets von latentem Rassismus gesprochen, die
Frage aber nicht erörtert für wen die Latenz gilt. Denn was für die
Mehrheitsgesellschaft latent erscheint, ist für marginalisierte Teile der
Gesellschaft als klarer Rassismus wahrnehmbar und spürbar. Sprache ist eines der
prägendsten Mittel, um Denken und Handeln zu steuern, doch sind die wenigsten
Menschen bereit ihre Sprache zu reflektieren, oder sie wissen es nicht besser.
Für Betroffene wird durch Sprache Rassismus normalisiert, erst recht, wenn sie
bereits im Kindesalter damit konfrontiert werden. So sind Lehrer*innen in einer
besonderen Rolle, sensibel und kompetent mit rassistischen Missständen und ihrer
eigenen Macht umzugehen. Fehlverhalten von Wenigen können in einem derart
prägenden Berufsbild zu einer Schädigung von vielen Betroffenen führen.
Aber der Fokus darf nicht nur auf diesen Fehlverhalten liegen, die meist durch
latente Rassismen bestärkt werden. Gleichzeitig muss an alle Lehrer*innen
gedacht werden, die im Umgang mit rassistischen und diskriminierenden
Situationen nicht alleine gelassen werden dürfen. Das Elternhaus, der
soziokulturelle Hintergrund und viele weitere Gründe führen zu Rassismus seitens
der Schüler*innen. Um diesen Umständen eine adäquate Prävention bieten zu
können, beschließen die Jusos Köln, dass
- Lehrer*innen und jegliches pädagogisches Schulpersonal verpflichtet werden
sollen, in einem Abstand von 5 Jahren wiederholend Antirassismus- und
Antidiskriminierungsschulungen besuchen zu müssen.
- Jede*r Schüler*in im Laufe des Schullebens mindestens 2 Projektwochen zu
Antirassismus und Antidiskriminierung erhalten soll.
- Beide Maßnahmen sollen durch externe Stellen durchgeführt werden. Die
externen Stellen sollen mehrheitlich von Personen besetzt sein, die selbst
von Rassismus oder Diskriminierung betroffen sind. Beispielhaft zu nennen
sind hier die unabhängigen Antidiskriminierungsbüros und -beratungsstellen
des Antidiskriminierungsverbands Deutschland (ADVD).
Begründung
Erfolgt mündlich.